Der ganze Bua a Depp

Simmerl

Der Simmerl hat den besten Leberkäs’ weit und breit, und das ist nicht nur kulinarisch ein Genuss. Eine Leberkässemmel oder zwei, wenn der Franz mit der Susi Stress hat, das hilft erst mal übers Schlimmste hinweg. Oder wenn die Oma mal wieder streikt. Wegen Fastenzeit zum Beispiel. Da wird der Simmerl ja quasi direkt zum Lebensretter.

Der Simmerl und die Gisela, sein Sonnenschein.

„Der Simmerl. Die Einfalt in Person. Echt. Wobei man jetzt zu seiner Ehrrettung vielleicht schon sagen muss, dass, wenn man mit der Gisela verheiratet ist, ...

Weiterlesen

Der Simmerl und die Gisela, sein Sonnenschein.

„Der Simmerl. Die Einfalt in Person. Echt. Wobei man jetzt zu seiner Ehrrettung vielleicht schon sagen muss, dass, wenn man mit der Gisela verheiratet ist, dann wünscht man sich wahrscheinlich des Nächtens sowieso nix sehnlicher wie einen todesähnlichen Schlaf oder so. Einfach, weil sie sich so ganz allmählich von einem lustigen Möpschen in ein hochexplosives Ölfass zu verwandeln droht. Woran das liegt, kann ich noch nicht einmal ahnen. Fakt aber ist, dass es so ist.

 

Und wie auf Kommando wird jetzt die schwere Tür zum Schlachthaus aufgerissen, und der Schädel der werten Metzgergattin erscheint höchstpersönlich dort im Türrahmen. Der hochrote Schädel, muss man ihn wohl der Genauigkeit halber nennen.

 

»Ja, Herrschaft, was ist jetzt Simmerl? Wo bleibt denn die depperte Gelbwurst, ‚zefix? Ich hab nicht den ganzen Tag Zeit«, schreit sie und würdigt mich dabei keines einzigen Blickes. »Oder glaubst, das scheiß Büfett, das macht sich von selber, oder was?«

 

»Ist schon im Anmarsch«, knurrt der Simmerl retour, dreht sich ab und drückt einen fetten Beutel in ihre ebensolchen Arme. Sie schnauft ihn kurz an, das man fast glaubt, dicken Dampf aus ihren Nasenlöchern qualmen zu sehen, und schon ist sie wieder verschwunden.

 

»Ja, immer wieder ein Sonnenschein, deine Gisela«, sag ich und widme mich lieber wieder der feinen Vitrine.“

 

(Auszug aus ›Weißwurstconnection‹)

Simmerl

Der Simmerl hat den besten Leberkäs’ weit und breit, und das ist nicht nur kulinarisch ein Genuss. Eine Leberkässemmel oder zwei, wenn der Franz mit der Susi Stress hat, das hilft erst mal übers Schlimmste hinweg. Oder wenn die Oma mal wieder streikt. Wegen Fastenzeit zum Beispiel. Da wird der Simmerl ja quasi direkt zum Lebensretter.

Der Simmerl und die Gisela, sein Sonnenschein.

„Der Simmerl. Die Einfalt in Person. Echt. Wobei man jetzt zu seiner Ehrrettung vielleicht schon sagen muss, dass, wenn man mit der Gisela verheiratet ist, ...

Weiterlesen

Der Simmerl und die Gisela, sein Sonnenschein.

„Der Simmerl. Die Einfalt in Person. Echt. Wobei man jetzt zu seiner Ehrrettung vielleicht schon sagen muss, dass, wenn man mit der Gisela verheiratet ist, dann wünscht man sich wahrscheinlich des Nächtens sowieso nix sehnlicher wie einen todesähnlichen Schlaf oder so. Einfach, weil sie sich so ganz allmählich von einem lustigen Möpschen in ein hochexplosives Ölfass zu verwandeln droht. Woran das liegt, kann ich noch nicht einmal ahnen. Fakt aber ist, dass es so ist.

 

Und wie auf Kommando wird jetzt die schwere Tür zum Schlachthaus aufgerissen, und der Schädel der werten Metzgergattin erscheint höchstpersönlich dort im Türrahmen. Der hochrote Schädel, muss man ihn wohl der Genauigkeit halber nennen.

 

»Ja, Herrschaft, was ist jetzt Simmerl? Wo bleibt denn die depperte Gelbwurst, ‚zefix? Ich hab nicht den ganzen Tag Zeit«, schreit sie und würdigt mich dabei keines einzigen Blickes. »Oder glaubst, das scheiß Büfett, das macht sich von selber, oder was?«

 

»Ist schon im Anmarsch«, knurrt der Simmerl retour, dreht sich ab und drückt einen fetten Beutel in ihre ebensolchen Arme. Sie schnauft ihn kurz an, das man fast glaubt, dicken Dampf aus ihren Nasenlöchern qualmen zu sehen, und schon ist sie wieder verschwunden.

 

»Ja, immer wieder ein Sonnenschein, deine Gisela«, sag ich und widme mich lieber wieder der feinen Vitrine.“

 

(Auszug aus ›Weißwurstconnection‹)